Arthur Schopenhauer: Kritik der Kantischen Philosophie.

MyeBooks 20180410-2214
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8324,10730,134,phi,ger,20170219,20170301,4,Arthur Schopenhauer: Kritik der Kantischen Philosophie.
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1.SisällysluetteloContentsСодержание
(1,2,3,4,5)
2.MuistiinpanotHighlightsПримечание
h
3.SanastoVocabularyСловарь
w
4.KielikuvatIdiomsИдиома
i
5.HenkilötPersonsЛичности
p
6.KirjanmerkitBookmarksЗакладка
b
7.YhteenvedotReviewsРезюме
###
8.HuomautuksetRemarksЗамечания
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Sisällysluettelo Contents Содержание (Code: (1,2,3,4,5))

-46301 Anhang. Kritik der Kantischen Philosophie. 134 x 18 ( 2410)
1350101 Anhang. Die Welt als Wille und Vorstellung. Zweiter Band Ergänzungen zum ersten Buch.
1350102 Kapitel 1. Zur idealistischen Grundansicht.
-4630103 oder Verstandes-Erkenntniß.
-4630104 Kapitel 3. Ueber die Sinne.
-4630105 oder dem Denken.
-4630106 Kapitel 5 Vom vernunftlosen Intellekt.
-4630107 oder Vernunft-Erkenntniß.
-4630108 Kapitel 7 Vom Verhältniß der anschauenden zur abstrakten Erkenntniß.
-4630109 Kapitel 8 Zur Theorie des Lächerlichen.
-4630110 Kapitel 9 Zur Logik überhaupt.
-4630111 Kapitel 10. Zur Syllogistik.
-4630112 Kapitel 11. Zur Rhetorik.
-4630113 Kapitel 12. Zur Wissenschaftslehre.
-4630114 Kapitel 13. Zur Methodenlehre der Mathematik.
-4630115 Kapitel 14. Ueber die Gedankenassociation.
-4630116 Kapitel 15. Von den wesentlichen Unvollkommenheiten des Intellekts.
-4630117 Kapitel 16. Ueber den praktischen Gebrauch der Vernunft und den Stoicismus.
-4630118 Kapitel 17. Ueber das metaphysische Bedürfniß des Menschen. Ergänzungen zum zweiten Buch.
-4630119 Kapitel 18. Von der Erkennbarkeit des Dinges an sich.
-4630120 Kapitel 19. Vom Primat des Willens im Selbstbewußtseyn.
-4630121 Kapitel 20. Objektivation des Willens im thierischen Organismus. Anmerkung zu dem über Bichat Gesagten.
-4630122 Kapitel 21. Rückblick und allgemeinere Betrachtung.
-4630123 Kapitel 22. Objektive Ansicht des Intellekts.
-4630124 Kapitel 23. Ueber die Objektivation des Willens in der erkenntnißlosen Natur.
-4630125 Kapitel 24. Von der Materie.
-4630126 Kapitel 25. Transzendente Betrachtungen über den Willen als Ding an sich.
-4630127 Kapitel 26. Zur Teleologie.
-4630128 Kapitel 27. Vom Instinkt und Kunsttrieb.
-4630129 Kapitel 28. Charakteristik des Willens zum Leben. Ergänzungen zum dritten Buch.
-4630130 Kapitel 29. Von der Erkenntniß der Ideen.
-4630131 Kapitel 30. Vom reinen Subjekt des Erkennens.
-4630132 Kapitel 31. Vom Genie.
-4630133 Kapitel 32. Ueber den Wahnsinn.
-4630134 Kapitel 33. Vereinzelte Bemerkungen über Naturschönheit.
-4630135 Kapitel 34. Ueber das innere Wesen der Kunst.
-4630136 Kapitel 35. Zur Aesthetik der Architektur.
-4630137 Kapitel 36. Vereinzelte Bemerkungen zur Aesthetik der bildenden Künste.
-4630138 Kapitel 37. Zur Aesthetik der Dichtkunst.
-4630139 Kapitel 38. Ueber Geschichte.
-4630140 Kapitel 39. Zur Metaphysik der Musik. Ergänzungen zum vierten Buch.
-4630141 Kapitel 40. Vorwort.
-4630142 Kapitel 41. Ueber den Tod und sein Verhältniß zur Unzerstörbarkeit unsers Wesens an sich.
-4630143 Kapitel 42. Leben der Gattung. Kapitel 43. Erblichkeit der Eigenschaften.
-4630144 Kapitel 44. Metaphysik der Geschlechtsliebe. Anhang zum vorstehenden Kapitel.
-4630145 Kapitel 45. Von der Bejahung des Willens zum Leben.
-4630146 Kapitel 46. Von der Nichtigkeit und dem Leiden des Lebens.
-4630147 Kapitel 47. Zur Ethik.
-4630148 Kapitel 48. Zur Lehre von der Verneinung des Willens zum Leben.
-4630149 Kapitel 49. Die Heilsordnung.
-4630150 Kapitel 50. Epiphilosophie.
-4630151 Über das Geistersehn und was damit zusammenhängt Vorwort.
-4630152 Über das Geistersehn Arthur Schopenhauer
-4630153 Recht zu behalten
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Muistiinpanot Highlights Примечание (Code: h)

1 (1)
Uebrigens bedürfen Kants Werke nicht meiner schwachen Lobrede, sondern werden selbst ewig ihren Meister loben und, wenn vielleicht auch nicht in seinem Buchstaben, doch in seinem Geiste, stets auf Erden leben.
2 (3)
Kants größtes Verdienst ist die Unterscheidung der Erscheinung vom Dinge an sich,
3 (21)
was nenne ich den Gegenstand, den ich von der Vorstellung unterscheide? was ist Daseyn? was Objekt? was Subjekt? was Wahrheit, Schein, Irrthum? – Aber er verfolgt, ohne sich zu besinnen oder umzusehen, sein logisches Schema und seine Symmetrie. Die Tafel der Urtheile soll und muß der Schlüssel zu aller Weisheit seyn.
4 (21)
Es ist allerdings ausfallend, daß er jene bloß relative Existenz der Erscheinung nicht aus der einfachen, so nahe liegenden, unleugbaren Wahrheit » Kein Objekt ohne Subjekt« ableitete, um so, schon an der Wurzel, das Objekt, weil es durchaus immer nur in Beziehung aus ein Subjekt da ist, als von diesem abhängig, durch dieses bedingt und daher als bloße Erscheinung, die nicht an sich, nicht unbedingt existirt, darzustellen.
5 (25)
20170224-Herkku
6 (-463)
mutta itse tehty wrap hankala käsitellä. Silppua pari tortillaa bataattipohjaisen wrap-muhennoksen sekaan ja syö (syvältä) lautaselta (lusikalla) ajk-salaattiin sekoitettuna!
7 (26)
»Unsere Erkenntniß«, sagt er, »hat zwei Quellen, nämlich Receptivität der Eindrücke und Spontaneität der Begriffe: die erste ist die Fähigkeit Vorstellungen zu empfangen, die zweite die, einen Gegenstand durch diese Vorstellungen zu erkennen: durch die erste wird uns ein Gegenstand gegeben, durch die zweite wird er gedacht.« –
8 (32)
Anschauung kann auch nur zu Stande kommen mittelst Anwendung der Erkenntniß vom Kausalnexus, welche die einzige Funktion des Verstandes ist, auf die Sinnesempfindung. Die Anschauung ist demnach wirklich intellektual, was gerade Kant leugnet.
9 (33)
unterscheidet Kant eigentlich dreierlei: 1) die Vorstellung; 2) den Gegenstand der Vorstellung; 3) das Ding an sich. Erstere ist Sache der Sinnlichkeit, welche bei ihm, neben der Empfindung, auch die reinen Anschauungsformen Raum und Zeit begreift. Das Zweite ist Sache des Verstandes, der es durch seine zwölf Kategorien hinzu denkt. Das Dritte liegt jenseit aller Erkennbarkeit.
10 (34)
klar, daß Kants »Gegenstand der Vorstellung« (2) zusammengesetzt ist aus Dem, was er theils der Vorstellung (1), theils dem Ding an sich (3) geraubt hat.
11 (49)
Die Ableitung der Kategorie der Gemeinschaft oder Wechselwirkung aus ihnen ist nun aber ein recht grelles Beispiel von den Gewaltthätigkeiten, welche sich Kant bisweilen gegen die Wahrheit erlaubt, bloß um seine Lust an architektonischer Symmetrie zu befriedigen.
12 (52)
Aber immer sehen wir nur eine Anwendung des einzigen und einfachen Gesetzes der Kausalität vor uns, welches der Folge der Zustände die Regel giebt, nicht aber irgend etwas, das durch eine neue und besondere Funktion des Verstandes gefaßt werden müßte.
13 (53)
Wechselwirkung zu nennen; so ist eben durchaus jede Wirkung Wechselwirkung, und es tritt deswegen kein neuer Begriff und noch weniger eine neue Funktion des Verstandes dafür ein, sondern wir haben nur ein überflüssiges Synonym der Kausalität.
14 (53)
Behauptung, daß es unmöglich sey, die Ueberzeugung a priori zum Grunde, daß es keine wahre Wechselwirkung und keine Verstandesform für eine solche giebt.
15 (55)
Verneinung der Nothwendigkeit ist die Zufälligkeit.
16 (55)
In der Natur, sofern sie anschauliche Vorstellung ist, ist Alles was geschieht nothwendig: denn es geht aus seiner Ursache hervor.
17 (58)
klar, daß diese Erklärung, wie so viele des Aristoteles, entstanden ist aus dem Stehenbleiben bei abstrakten Begriffen, ohne auf das Konkrete und Anschauliche zurückzugehen, in welchem doch die Quelle aller abstrakten Begriffe liegt, durch welches sie daher stets kontrolirt werden müssen. »Etwas, dessen Nichtseyn unmöglich ist« – läßt sich allenfalls in abstracto denken: aber gehen wir damit zum Konkreten, Realen, Anschaulichen, so finden wir nichts, den Gedanken, auch nur als ein Mögliches, zu belegen, – als eben nur die besagte Folge eines gegebenen Grundes, deren Nothwendigkeit jedoch eine relative und bedingte ist.
18 (59)
»Nur was wirklich wird, ist möglich gewesen: und alles Wirkliche ist auch nothwendig.« – Chrysippos dagegen: »Es ist Vieles möglich, das nie wirklich wird: denn nur das Nothwendig wird möglich.« –
19 (61)
Möglichkeit entsteht auch hier bloß durch Beziehung auf die Begriffe der Reflexion: z. B. »ein Dreieck kann seyn recht-, stumpf-, gleichwinklicht; muß seyn mit drei Winkeln, die zwei rechte betragen«. Also zum Möglichen kommt man hier nur durch Uebergang vom Anschaulichen zum Abstrakten.
20 (63)
Gewohnheit, der Quantität die Qualität gegenüber zu stellen: denn für Bejahung und Verneinung ist der Name Qualität doch wohl willkürlich genug ergriffen. Nun aber wird von Kant, bei jeder Betrachtung, die er anstellt, jede Quantität in Zeit und Raum, und jede mögliche Qualität von Dingen, physische, moralische u. s. w. unter jene Kategorientitel gebracht, obgleich zwischen diesen Dingen und jenen Titeln der Formen des Urtheilens und Denkens nicht das mindeste Gemeinsame ist,
21 (65)
Streng genommen ist das Zugleich eine negative Bestimmung, die bloß enthält, daß zwei Dinge, oder Zustände, nicht durch die Zeit verschieden sind, ihr Unterschied also anderweitig zu suchen ist.
22 (70)
Zur Logik verhält sich die Grammatik wie das Kleid zum Leibe.
23 (70)
Grundbestandteile jeder Sprache, so daß wir uns keine Sprache denken können, die nicht wenigstens aus Substantiven, Adjektiven und Verben bestände.
24 (71)
welches sind die Formen des Denkens?
25 (71)
1) Das Denken besteht durchweg aus Urtheilen: Urtheile sind die Faden seines ganzen Gewebes.
26 (71)
2) Jedes Urtheil besteht im Erkennen des Verhältnisses zwischen Subjekt und Prädikat, die es trennt oder vereint mit mancherlei Restriktionen.
27 (72)
3) Diese wirklichen, unveränderlichen, ursprünglichen Formen des Denkens find allerdings die der logischen Tafel der Urtheile Kants;
28 (72)
a) Qualität: Bejahung oder Verneinung, d. i. Verbindung oder Trennung der Begriffe: zwei Formen. Sie hängt der Kopula an.
29 (72)
b) Quantität: der Subjektbegriff wird ganz oder zum Theil genommen: Allheit oder Vielheit.
30 (72)
c) Modalität: hat wirklich drei Formen. Sie bestimmt die Qualität als nothwendig, wirklich, oder zufällig.
31 (72)
d) Relation. Sie tritt bloß ein, wenn über fertige Urtheile geurtheilt wird und kann nur darin bestehen, daß sie entweder die Abhängigkeit eines Urtheils von einem andern
32 (73)
Das nächste Material des Denkens sind allemal Begriffe, und nur auf solche beziehen sich die Formen der Logik, nie direkt auf die Anschauung. Diese bestimmt stets nur die materiale, nie die formale Wahrheit der Sätze, als welche sich nach den logischen Regeln allein richtet.
33 (74)
Aus bloßen Begriffen können nie andere, als analytische Sätze hervorgehen. Sollen Begriffe synthetisch und doch a priori verbunden werden;
34 (75)
Bedingungen und die Bedingten vorstellt als die Glieder einer herabhängenden Kette, deren oberes Ende jedoch nicht sichtbar ist, daher sie ins Unendliche fortgehen könnte: da aber die Kette nicht fällt, sondern hängt, so muß oben ein Glied das erste und irgendwie befestigt seyn.
35 (80)
Aus den drei Kategorien der Relation entspringen drei Arten von Schlüssen, jede von welchen den Leitfaden giebt zur Aussuchung eines besondern Unbedingten, deren es daher wieder drei giebt: Seele. Welt (als Objekt an sich und geschlossene Totalität), Gott.
36 (82)
Das Wort Idee, welches Platon zuerst einführte, hat auch seitdem, zweiundzwanzig Jahrhunderte hindurch, immer die Bedeutung behalten, in der Platon es gebrauchte: denn nicht nur alle Philosophen des Alterthums, sondern auch alle Scholastiker und sogar die Kirchenväter und die Theologen des Mittelalters brauchten es allein in jener Platonischen Bedeutung,
37 (83)
Kants Mißbrauch des Wortes Idee, durch Unterschiebung einer neuen Bedeutung, welche am dünnen Faden des Nicht Objekt der Erfahrungseyns, die es mit Platons Ideen, aber auch mit allen möglichen Chimären gemein hat, herbeigezogen wird, ist also durchaus nicht zu rechtfertigen.
38 (90)
Jedoch liegt die Schwierigkeit, die Welt im Raume als begränzt zu denken, darin, daß der Raum selbst nothwendig unendlich ist, und daher eine begränzte endliche Welt in ihm, so groß sie auch sei, zu einer unendlich kleinen Größe wird; an welchem Mißverhältniß die Einbildungskraft einen unüberwindlichen Anstoß findet; indem ihr danach nur die Wahl bleibt, die Welt entweder unendlich groß, oder unendlich klein zu denken.
39 (92)
»die Materie ist ins Unendliche theilbar«, als ausgemachte Wahrheit an der Spitze des Beweises des ersten Lehrsatzes der Mechanik, nachdem er in der Dynamik als vierter Lehrsatz aufgetreten war und bewiesen worden.
40 (97)
ist die Welt kein unbedingtes Ganzes und existirt nicht an sich, sondern nur in der Vorstellung, und sind ihre Reihen von Gründen und Folgen nicht vor dem Regressus der Vorstellungen davon da, sondern erst durch diesen Regressus; so kann die Welt nicht bestimmte und endliche Reihen enthalten, weil deren Bestimmung und Begränzung unabhängig von der dann nur hinzukommenden Vorstellung seyn müßte: sondern alle ihre Reihen müssen endlos, d. h. durch keine Vorstellung zu erschöpfen seyn.
41 (99)
Mit der Nachweisung des Dinges an sich ist es Kanten gerade so gegangen, wie mit der der Apriorität des Kausalitätsgesetzes: Beide Lehren sind richtig, aber ihre Beweisführung falsch: sie gehören also zu den richtigen Konklusionen aus falschen Prämissen. Ich habe Beide beibehalten, jedoch sie auf ganz andere Weise und sicher begründet.
42 (100)
Spinoza sagt eben deswegen mit Recht, daß auch der geworfene Stein, wenn er Bewußtseyn hätte, glauben würde freiwillig zu fliegen.
43 (105)
unsern Tagen berühmt gewordenen philosophischen Charlatanerie, welche, statt die Begriffe für aus den Dingen abstrahirte Gedanken zu erkennen, umgekehrt die Begriffe zum Ersten macht und in den Dingen nur konkrete Begriffe sieht, aus diese Weise die verkehrte Welt, als eine philosophische Hanswurstiade, die natürlich großen Beifall finden mußte, zu Markte bringend.
44 (106)
Chr. Wolf ( Cosmologia generalis, praef. p. 1): Sane in theologia naturali existentiam Numinis e principiis cosmologicis demonstramus. Contingentia universi et ordinis naturae, una cum impossibilitate casus, sunt scala, per quam a mundo hoc a adspectabili a Deum ascenditur. - Chr. Wolf (Kosmologia yleensä praef. P. 1): Tietenkin luonnon teologian kosmologian osoitamme, että olemassaolo Jumaluuden alkaen periaatteet. Sillä ehdollinen maailmankaikkeuden sekä tilauksen luonnon yhdessä mahdotonta tapauksessa ne ovat laajuus, jolla nousu on valmistettu maailmasta, on se näkyvä tuleminen on Jumalan.
45 (106)
Kant hat hier das Verfahren der Scholastik für das der Vernunft genommen, welches ihm überhaupt öfter begegnet ist. Wenn es wahr wäre, daß, nach wesentlichen Gesetzen der Vernunft, die Idee von Gott aus dem disjunktiven Schlusse hervorgienge, unter Gestalt einer Idee vom allerrealsten Wesen; so würde doch auch bei den Philosophen des Alterthums diese Idee sich eingefunden haben: aber vom ens realissimum ist nirgends eine Spur, bei keinem der alten Philosophen, obgleich einige derselben allerdings einen Weltschöpfer, aber nur als Formgeber der ohne ihn vorhandenen Materie, äçìéïí?ïò, lehren, den sie jedoch einzig und allein nach dem Gesetz der Kausalität erschließen. Zwar führt Sextus Empirikus ( adv. Math., IX, §. 88) eine Argumentation des Kleanthes an, welche Kant hat hier das Verfahren der Scholastik für das der Vernunft genommen, welches ihm überhaupt öfter begegnet ist. Wenn es wahr wäre, daß, nach wesentlichen Gesetzen der Vernunft, die Idee von Gott aus dem disjunktiven Schlusse hervorgienge, unter Gestalt einer Idee vom allerrealsten Wesen; so würde doch auch bei den Philosophen des Alterthums diese Idee sich eingefunden haben: aber vom ens realissimum ist nirgends eine Spur, bei keinem der alten Philosophen, obgleich einige derselben allerdings einen Weltschöpfer, aber nur als Formgeber der ohne ihn vorhandenen Materie, äçìéïí?ïò, lehren, den sie jedoch einzig und allein nach dem Gesetz der Kausalität erschließen. Zwar führt Sextus Empirikus ( adv. Math., IX, §. 88) eine Argumentation des Kleanthes an, welche Einige für den ontologischen Beweis halten. Dies ist sie jedoch nicht, sondern ein bloßer Schluß aus der Analogie: weil nämlich die Erfahrung lehrt, daß auf Erden ein Wesen immer vorzüglicher, als das andere ist, und zwar der Mensch, als das vorzüglichste, die Reihe schließt, er jedoch noch viele Fehler hat; so muß es noch vorzüglichere und zuletzt ein allervorzüglichstes ??áôéóôïí, á?éóôïí geben, und dieses wäre der Gott.
46 (108)
sehr leicht ist deutlich zu machen, daß jener ontologische Beweis nichts ist, als ein spitzfündiges Spiel mit Begriffen, ohne alle Ueberzeugungskraft. Schon im Organon des Aristoteles steht ein Kapitel, welches zur Widerlegung des ontotheologischen Beweises so vollkommen hinreicht,
47 (110)
Dilemmas zwischen Materialismus und Theismus, beruht aber auf der Annahme, daß die vorliegende Welt die der Dinge an sich sei, daß es folglich keine andere Ordnung der Dinge gebe, als die empirische. Nachdem aber, durch Kant, die Welt und ihre Ordnung zur bloßen Erscheinung geworden war, deren Gesetze hauptsächlich auf den Formen unseres Intellekts beruhen, brauchte das Daseyn und Wesen der Dinge und der Welt nicht mehr nach Analogie der von uns wahrgenommenen
48 (111)
Gemäß der Liebe zur architektonischen Symmetrie mußte die theoretische Vernunft auch einen Pendant haben.
49 (112)
Inzwischen haben alle Zeiten, alle Völker, alle Sprachen beides immer sehr unterschieden und gänzlich für zweierlei gehalten, wie auch noch bis auf den heutigen Tag alle Die thun, welche von der Sprache der neuern Schule nichts wissen, d. h. die ganze Welt mit Ausnahme eines kleinen Häufchens Deutscher Gelehrten: jene alle verstehen unter einem tugendhaften Wandel und einem vernünftigen Lebenslauf durchaus zwei ganz verschiedene Dinge.
50 (114)
Rousseau im vierten Buche des Emile: La raison nous trompe, mais la conscience ne trompe jamais; und etwas weiterhin: il est impossible d'expliquer par les conséquences de notre nature le principe immédiat de la conscience indépendant de la raison même.
51 (118)
In allen dargestellten und in allen erdenklichen Fällen läuft der Unterschied zwischen vernünftigem und unvernünftigem Handeln daraus zurück, ob die Motive abstrakte Begriffe, oder anschauliche Vorstellungen sind.
52 (119)
so ist man genöthigt anzunehmen, daß sämmtliche Weisen des Alterthums, wie auch alle Philosophen vor Kant ganz und gar keine Vernunft gehabt haben: denn die jetzt entdeckten unmittelbaren Wahrnehmungen, Anschauungen, Vernehmungen, Ahndungen der Vernunft sind ihnen so fremd geblieben, wie uns der sechste Sinn der Fledermäuse ist.
53 (120)
Die praktische Vernunft findet sich schon in der Kritik der reinen Vernunft unangemeldet ein und steht nachher in der ihr eigens gewidmeten Kritik, als ausgemachte Sache da, ohne weitere Rechenschaft und ohne daß der mit Füßen getretene Sprachgebrauch aller Zeiten und Völker, oder die Begriffsbestimmungen der größten früheren Philosophen ihre Stimmen erheben dürfen.
54 (122)
Noch mehr aber predigt das Christenthum eine völlig uneigennützige Tugend, welche auch nicht wegen des Lohnes in einem Leben nach dem Tode, sondern ganz unentgeltlich, aus Liebe zu Gott, geübt wird, sofern die Werke nicht rechtfertigen, sondern allein der Glaube, welchen, gleichsam als sein bloßes Symptom, die Tugend begleitet und daher ganz unentgeltlich und von selbst eintritt.
55 (125)
Aber, was mehr sagen will, dieselbe ist dem ächten Geiste der Tugend gerade entgegen: nicht die That, sondern des Gernthun derselben, die Liebe, aus der sie hervorgeht und ohne welche sie ein todtes Werk ist, macht das Verdienstliche derselben aus.
56 (127)
Die Rechtslehre ist eines der spätesten Werke Kants und ein so schwaches, daß, obgleich ich sie gänzlich mißbillige, ich eine Polemik gegen dieselbe für überflüssig halte, da sie, gleich als wäre sie nicht das Werk dieses großen Mannes, sondern das Erzeugniß eines gewöhnlichen Erdensohnes, an ihrer eigenen Schwäche natürlichen Todes sterben muß.
57 (130)
Dann werden wir finden, daß seine Theorie sehr sinnreich ist, ja, daß hin und wieder treffende und wahre allgemeine Bemerkungen gemacht sind: aber seine eigentliche Auflösung des Problems ist so sehr unstatthaft, bleibt so tief unter der Würde des Gegenstandes, daß es uns nicht einfallen kann, sie für objektive Wahrheit zu halten; daher ich sogar einer Widerlegung derselben mich überhoben achte und auch hier auf den positiven Theil meiner Schrift verweise.
58 (134)
Ein solches hoffe ich durch Aufstellung des Willens als des eigentlichen Dinges an sich gegeben zu haben, demgemäß überhaupt, in unserm zweiten Buch und dessen Ergänzungen, zumal aber in meiner Schrift »Ueber den Willen in der Natur«, die Einsicht in das innere Wesen der anscheinenden Zweckmäßigkeit und der Harmonie und Zusammenstimmung der gesammten Natur vielleicht Heller und tiefer geworden ist. Daher ich hier nichts weiter darüber zu sagen habe.
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Sanasto Vocabulary Словарь (Code: w)

1 Hauptschristen (4)
Tärkeimmät kristityt
2 rügen (27)
nuhdella, moittia
3 ganz dreist (32)
melko rohkeasti,
4 apodiktisch (58)
nothwendig (apodiktisch)
5 zugleich (65)
Samalla
6 verpönt (98)
paheksutaan
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Kielikuvat Idioms Идиома (Code: i)

1 gedankenleeres Wort (11)
2 weil er Kanten selbst nicht genügte (35)
3 das Bett des Prokrustes (62)
4 daß die ganze Antinomie eine bloße Spiegelfechterei, ein Scheinkampf ist (88)
5 Ursach und Wirkung (103)
6 den sechsten Sinn der Fledermäuse (119)
7 Tugend mit der Glücksäligkeit vermählt (-378)
Veellisesti Glücksäligkeit naimisissa.
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Kirjanmerkit Bookmarks Закладка (Code: b)

120170223+20p=20p15%********
220170224+12p=32p24%************
320170225+19p=51p38%*******************
420170226+7p=58p43%**********************
520170227+25p=83p62%*******************************
620170228+20p=103p77%**************************************
720170301+31p=134p100%**************************************************
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Yhteenvedot Reviews Резюме (Code: ###)

Arthur Schopenhauer: Kritik der Kantischen Philosophie.
8324,10730,134,phi,ger,20170219,20170301,4,Arthur Schopenhauer: Kritik der Kantischen Philosophie.
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Kant durch die Mühle von Schope

So kann man sagen, und ordentlich wird er auch gemahlen, mit all Respekt jedoch. Denn am Anfang sagt er: "Uebrigens bedürfen Kants Werke nicht meiner schwachen Lobrede, sondern werden selbst ewig ihren Meister loben und, wenn vielleicht auch nicht in seinem Buchstaben, doch in seinem Geiste, stets auf Erden leben." Und als Kants größtes Verdienst nennt er die Unterscheidung der Erscheinung vom Dinge an sich. Aber so ist es auch bei Schope, den ich aus Respekt mit verkürzter Name beehre, wie auch Shake, Dosto, usw. Auch sein Hauptverdienst ist Trennung der Erscheinung von der Substanz. Ich habe eben sein Meisterwerk Die Welt als Wille und Vorstellung, zwar aus reinen pekuniären Gründen auf Italianisch als Il mondo come volontà e rappresentazione gelesen. Mit grosser Entzündung. Und wollte unbedingt Schope in der Originalsprache lesen. Gibt es auch bei Amazon, meiner virtualen Bücherregale. Und was hatte ich vor mir?

Eine Überraschung: eine für mich neue Sprache! Nämlich die deutsche vor 150 Jahren. Nie vorher gesehen. Zuerst Enttäuschung: wie kann ich damit auskommen? Ungefähr wie Shake Englisch. Aber ganz bald wurde gewöhnt. Der wasserklare Strohm des schopeschen Denkens nimmt einen festen Griff von dem Leser, so auch von mir. Bald lese ich die komisch erscheinende Sprache mit Schnellesers Geschwindigkeit. Und geniesse jedes Wort und Spruchweise. Erwarte auch was der Meister selbst später über den Sprachgebrauch sagen wird. Dem Inhaltsverzeichnisse nach heisst sein letztes Werk nämlich "Ueber die, seit einigen Jahren, methodisch betriebene Verhunzung der Deutschen Sprache Verzeichniß der wichtigeren in der Abhandlung über die Sprachverhunzung besprochenen Worte".

In Erwartung dieses Feuerwerks gebe ich fünf Sterne als Preis für diese kantsche Kritik

Kant Schope myllyn kautta

Niin voidaan sanoa, ja kunnolla jauhetaankin, kaikella kunnioituksella kuitenkin. Sillä alussa hän sanoo: "Ei muuten Kantin teokset kaipaa minun vaivaista kiitospuhettani, vaan itse ikuisesti ylistävät isäntäänsä, ja aina elävät, jos ei ehkä kirjaimellisesti, mutta hänen hengessään ikuisesti maan päällä." Ja Kantin suurimpana ansiona hän mainitsee eron näkemisen kuvitelman ja itse asian välillä. Mutta niin on myös Schopen laita, josta kunnioituksesta käytän lyhennettyä nimeä, kuten muista todellisista asiansa taitajista: Shake, Dosto jne. Myös hänen pääasiallinen ansionsa on näkemyksen ja substanssin erottaminen. Olen juuri lukenut hänen mestariteoksensa Die Welt als Wille und Vorstellung, vaikkakin puhtaasti rahallisista syistä italiaksi Il Mondo come volontà e rappresentazione. Suurella innostuksella. Ja halusin lukea Schopea alkukielellä. On saatavissa myös Amazonilla, minun virtualikirjahyllylläni. Ja mitä minulla olikaan edessäni?

Yllätys: minulle uusi kieli! Nimittäin, saksaa 150 vuotta sitten. Koskaan ennen en ole nähnyt. Ensimmäiseksi pettymys: mitä voin tehdä? Samaa kuin Shaken englanti. Mutta hyvin pian totuin. Vesi-selkeää ajatuksen virtaa. Schopen ajattelu saa pitävän otteen lukijasta, myös minusta. Pian luin huvittavan näköistä kieltä pikalukijan nopeudella. Ja nautin joka sanasta ja ilmaisusta. Odotan myös, mitä isäntä kertoo itse myöhemmin kielen käytöstä. Sisällysluettelon mukaan hänen viimeinen teoksensa on nimeltään ""Ueber die, seit einigen Jahren, methodisch betriebene Verhunzung der Deutschen Sprache Verzeichniß der wichtigeren in der Abhandlung über die Sprachverhunzung besprochenen Worte".

Tätä ilotulitusta odotellessa annan viisi tähteä hintana tästä Kantin kritiikistä.

Kant through the mill of Schope

So you can say, and properly Kant is also ground, with all respect, however. For, in the beginning, the author says: "Moreover, Kant's works do not require my feeble eulogies, but will eternally praise their master, and, if not in his letter, always live on earth in his spirit." As Kant's greatest merit, he mentions the distinction between the phenomenon and the thing-in-itself. But so it is also with Schope, which I honor, out of respect, with shortened name, as well as Shake, Dosto, etc. Also his main service is separation of the appearance from the substance. I have just read his masterpiece The World as Will and Idea, for purely pecuniary reasons, in Italian as Il mondo come volontà e rappresentazione. With great enthusiasm. I really wanted to read now in the original language. Also available on Amazon, my virtual bookshelves. And what did I have before me?

A surprise: a new language for me! Namely the German 150 years ago. Never seen before. First disappointment: how can I get along with it? Approximately like Shake English. But quite soon I became accustomed. The water clear stream of schopian thought takes a firm hold on the reader, so also of me. Soon I read the comic language with speedreaders speed. And enjoy every word and saying. Expecting what the Master himself will say later about the usage of language. According to the table of contents, his last work, namely, "Ueber die, seit einigen Jahren, methodisch betriebene Verhunzung der Deutschen Sprache Verzeichniß der wichtigeren in der Abhandlung über die Sprachverhunzung besprochenen Worte".

In anticipation of this firework, I give five stars as a prize for this Kantian criticism.

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Huomautukset Remarks Замечания (Code: @@@)


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Schopenhauer-KantKritik-ajk.txt o MyeBooks o 20170219-20170301, 134 pages, 4* SalesInfo

Asko Korpela 20180410 (20110710) o Ajk homepage o WebMaster
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